Raum-in-Raum-Systeme für Büros

In Zeiten von offen gestalteten Büros erlebt das Raum-in-Raum-System ein Comeback. Ein Überblick über die gängigsten Möglichkeiten.

Raum-in-Raum-Systeme für Büros

In Zeiten von offen gestalteten Büros erlebt das Raum-in-Raum-System ein Comeback. Ein Überblick über die gängigsten Möglichkeiten.
Inhalt & Übersicht
1. Raum-in-Raum-Systeme fürs Büro – warum eigentlich?

1. Raum-in-Raum-Systeme fürs Büro – warum eigentlich?

Im folgenden Artikel beleuchten wir die drei meist genutzten Raum-in-Raum-Systeme, um Schall und Hall den Kampf anzusagen. Zuerst solltest Du aber wissen, weshalb Raum-in-Raum-Systeme in der heutigen Zeit an Wichtigkeit gewinnen und ein Bestandteil von fast jedem modernen Büro sind.

Vorangetrieben durch den modernen Wandel der Arbeitswelt und der Entwicklung neuer Arbeitsweisen gewannen Konzepte wie Großraumbüros, New Work, und Multispace Büros in den letzten Jahrzehnten an mehr Popularität und lösten klassische Raumgestaltung mit vielen einzelnen Büros ab. Mit den neuen Büros kamen vor allem akustischen Probleme: Lärm, Schall und Echo. Über große freie Flächen breiten sich Schall und Hall ungehindert aus verhindern konzentriertes, ungestörtes Arbeiten. 

Auch die Corona bedingte Folge von mehr virtuellen Calls und Telefonaten mit denjenigen im Homeoffice führt dazu, dass der Lärm im Büro steigt und abgeschirmte Bereiche für Telefonate fehlen. Das moderne Post-Covid-Büro muss berücksichtigen, dass jeder Mitarbeiter am Tag mindestens 2-5 Calls haben wird. Die Bürofläche wird also grundlegend anders genutzt und dafür müssen passende Rückzugsräume geschaffen werden. 

Aufgrund der oben genannten Problematik werden in Großraumbüros verschiedene Maßnahmen eingesetzt, um Lärm aktiv zu reduzieren und den Schallschutz im Büro zu verbessern. In diesem Artikel findest du die 10 besten Maßnahmen für mehr Schallschutz im Büro. Anbei drei der wichtigsten, um Schall abzufangen und den Halleffekt zu minimieren. 

  1. Akustikabsorber

Für besseren Schallschutz sorgen Akustikelemente. Jegliches Mobiliar – Vorhänge, Teppiche, Schränke, Tische und Stühle – ist in der Lage, Hall im Raum abzufangen. Vor allem lange, nackte Wege transportieren den Hall ungefiltert. Diese schlechte Raumakustik lässt sich durch das Umstellen von Tischen und Schränken, sowie durch die Anschaffung von Teppichen und Vorhängen verbessern.    

  1. Raumteiler

Trennwände und Tischaufsätze werden als Raumteiler genutzt. Durch die räumliche Abtrennung können nicht nur Ruhezonen erzeugt, sondern auch Geräusche aktiv geschluckt und Lärm reduziert werden. Privatsphäre entsteht ebenfalls, wodurch konzentriertes Arbeiten ermöglicht wird.   

  1. Akustikpaneele

Deckensegel und Wandabsorber bestehen aus speziellen Platten, die störenden Hall schlucken. Sie verhindern, dass Hall über Wände und Decken reflektiert wird. Im Handel sind sie in verschiedenen Designs erhältlich und können ohne viel Arbeit in einem Raum nachgerüstet werden.

So viel zur Theorie. Doch wer selbst schonmal im Großraumbüro oder Coworking Space gearbeitet hat, der weiß, dass diese Maßnahmen nur bedingt helfen. Geräusche, die vor allem durch das Telefonieren und von Gesprächen untereinander entstehen, werden nicht vollständig abgeschirmt. 

Für optimalen und effektiven Schallschutz müssen bestehende Räume verändert und neue Räume geschaffen werden. Deshalb haben wir die drei gängigsten Raum-in-Raum-Systeme unter die Lupe genommen und erläutern, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

2. Mit Trockenbaumaßnahmen zum Raum-in-Raum-System 

Der Klassiker unter den Raumsystemen ist der Trockenbau. Er umfasst den raumabschließenden Innenausbau für Wand, Decke und Boden. Industriell vorgefertigte Baustoffe, meist Gipskartonplatten, werden durch standardisierte Unterkonstruktionen befestigt. Dadurch können Trennwände, Installationsvorwände, Unterböden und Abhängdecken gebaut werden. 

Vorteile von Trockenbaumaßnahmen

Raum-in-Raum-Trockenbau lässt sich leicht individualisieren und kann passgenau für einen bestimmten Grundriss geplant werden. Durch die modulare Bauweise ermöglichen sich zahlreiche Möglichkeiten, Hohlräume, Doppelböden und Doppelwände für verschiedene Zwecke herzustellen, etwa zum unsichtbaren Verlegen von Elektroleitungen, Sanitärinstallationen oder zum Unterbringen von Dämmmaterial. Die Kosten sind überschaubar und deutlich geringer als bei den nachfolgenden Raumsystemen fürs Büro.


Trockenbaumaßnahmen um einen Raum auf der Bürofläche zu schaffen.

Diese Nachteile ergeben sich durch Trockenbau-Raum-in-Raum-Systeme

Zusätzliche Räume aus Gispkartonwänden schaffen optische Barrieren und verkleinern die Bürofläche. Zudem gelten sie nach Baurecht als eingeständiges Zimmer und unterliegen Arbeits- und Brandschutzstandards. So fordert die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), dass der Arbeitgeber als Arbeitsräume nur solche Räume betreiben darf, die möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und eine Sichtverbindung nach außen haben. Zudem verlangen deutsche Bauvorschriften die Installation von Rauchmeldern und Sprinklern an der Decke.

Da es sich meistens um Gipskartonwände mit üblicher Dämmwolle handelt, ist die Schallisolation nicht optimal. Nur hochwertige Dämmung und spezielle Akustikwände schaffen einen angemessenen Schallschutz. Probleme ergeben sich zudem bei der Frischluftzufuhr und Luftfeuchtigkeit. Da Trockenbaulösungen meistens nicht über ein Fenster oder eine Lüftung verfügen, wärmen sich diese Räume schnell auf und die Feuchtigkeit bleibt im Raum (Stichwort: Schimmelbildung). Bei Dauerbetrieb im Büroalltag ist die Luft stickig, der Raum warm und man kann den Duft des Vorgängers riechen. Das kann für Mitarbeiter sehr unangenehm sein und im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Räume unbelegt bleiben.

Zuletzt sind maßgeschneiderten Trockenbaulösungen nicht mehr wiederverwendbar. Sollte man sie entfernen, müssen sie abgerissen werden (z.B. beim Auszug aus dem Büro) wobei weitere Kosten entstehen.

3. Raumsysteme fürs Büro durch Glastrennwände

Vorteile vom Raum-in-Raum-System aus Glastrennwänden

Trennwände aus Glas schaffen voneinander getrennte Bereiche und gewähren gleichzeitig ein offenes Raumklima. Licht scheint hindurch und Räumlichkeiten wirken heller und größer. Es gibt schicke Gestaltungsmöglichkeiten der Verglasung, die eine Bürofläche aufwerten können. Maßgenaue Verdichtungen und dickes Glas schützen gut vor Schall. Generell gilt, je dicker das Glas, desto besser der Schallschutz. Die Privatsphäre ist teilweise gewährt. Das Gesprochene dringt nicht nach außen, man bleibt jedoch sichtbar für andere Kollgen, was gegebenfalls von Vorteil im Büro ist.


Glastrennwände teilen ein modernes Büro auf.


Nachteile von Glastrennwänden im Büro

Wie beim Trockenbau bedeutet der Einbau von Glastrennwänden meistens einen Eingriff in den Baukörper, was zu kurzfristigem Arbeitslärm und Schmutz führt. Ebenfalls kann es beim Raumbau durch Glastrennwände zu hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Luft kommen. Auch deswegen sollte man hier an eine externe Luftzufuhr denken oder den Raum an einem Fenster planen. Der Kostenaufwand ist deutlich teurer als Trockenbau und ähnlich zu mobilen Raumsystemen.

4. Mobiles Raum-in-Raum-System: Telefonkabinen und Meetingboxen

Ursprünglich waren mobile Raum-in-Raum-Systeme Unterkünfte und Büromodule aus den frühen 1970er Jahren und wurden für die Bauwirtschaft genutzt. Knapp 50 Jahre später sind es keine Container mehr, sondern umfunktionierte Telefon- und Meetingboxen oder Denkfabriken - sogenannte Think Tanks - in denen wichtige Telefonate, Meetings und fokussierte Kopfarbeit erledigt wird. Vor allem durch neue Arbeitskonzepte wie Coworking, New Work und Großraumbüros gewinnen mobile Raumsysteme im Büro immer mehr an Popularität. Aufgrund von Flex Desk Modellen und dezentraler Arbeit, also dem Konzept von frei wählbaren Sitzplätzen in Arbeits- und Ruhezonen, sind sie aus der modernen Bürowelt nicht mehr wegzudenken.   


Mobiles Raum in Raum System für 2-4 Personen.

Welche Vorteile bringen mobile Telefonkabinen und Meetingboxen?

Mobile Raumsysteme fürs Büro bieten neben ihrer Flexibilität und der freien Positionierung auf der Fläche den Vorteil, dass sie ohne Eingriff in die Räumlichkeiten aufgestellt werden können. Vor allem für schnell wachsende Startups, die oft Büros wechseln, is es sinnvoll von Anfang an auf mobile Systeme zu setzen. Sie können nach belieben umgestellt und bei Umzug einfach ab- und aufgebaut werden. Das erspart nicht nur neue Bau- und Anschaffungskosten, sondern auch mögliche Kosten für Abriss- und Entsorgung der alten Raumsysteme.

Durch besonders entwickelte Schallschutzwände und Akustikfilze sind Telefon- und Meetingboxen hoch schallgedämmt und lassen kaum Geräusche nach innen sowie nach draußen. Sie benötigen keinen professionellen Anschluss - ein üblicher Steckdosenanschluss reicht völlig aus. Hochwertige Telefon- und Meetingboxen kommen vollausgestattet mit Belüftung durch mehrere Ventilatoren, integrierter Beleuchtung, sowie einer Innenausstattung (Möblierung, Monitorhalterung, Steckdosen, USB- und LAN-Anschlüssen).

Was gibt es für Nachteile?

Mobile Raum-in-Raum-Systeme kosten teilweise mehr als die vorherigen zwei Lösungen, sind dafür aber wiederverwendbar und nachhaltiger. Ein weiterer Grund für die hohen Kosten ist der Vertrieb durch Händler (statt Direktvertrieb durch Hersteller) mit satten Händlermargen. Hinzu kommen Aufbau- und Lieferkosten. Meistens ergeben sich lange Lieferzeiten von 4-12 Wochen. Vorab sollte geprüft werden, ob die statischen Voraussetzungen der Bürofläche dem Gewicht der Meetingboxen standhalten.

Unser Datenblatt














Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.

Letzte Beiträge