Jede Firma kennt die Probleme, die mit Wachstum einhergehen. Dabei sind es in den meisten Fällen die Prozesse für Feedback, Alignment und Engagement, die auf der Strecke bleiben. Eine Erfahrung, die auch Jenny von Podewils und Kajetan von Armansperg am eigenen Leib machen mussten. Daher entschlossen sie sich 2016 dazu, Leapsome zu gründen. Ihr Ziel? Millionen von Mitarbeitern zu mehr Engagement und Zufriedenheit bei der Arbeit zu verhelfen.
Die Software des Unternehmens gibt Firmen ein 360°-Tool für Feedback, Performance Management, OKRs, Mitarbeiterumfragen und vieles mehr an die Hand. Ein Produkt, an das nicht nur viele Firmen, sondern auch Investoren glauben: 2022 schloss Leapsome eine Series A-Finanzierungsrunde in Höhe von 60 Millionen US-Dollar ab. Mit der Unterstützung von Insight Partners, Creandum und dem Visionaries Club plant der HR-Tech-Pionier sein internationales Wachstum zu beschleunigen und gleichzeitig seine People Enablement-Plattform weiterzuentwickeln.
Als eines der führenden Softwareprodukte für People Enablement auf dem Markt ist New Work ein zentrales Thema für Leapsome. Aber was bedeutet New Work eigentlich für das Unternehmen? “Für uns geht es bei New Work darum, Arbeit sinnvoll zu gestalten. Und dafür ist es uns wichtig, einen klaren Purpose zu schaffen”, sagt Jenny. Für Leapsomes Mitgründerin und CEO ist es von größter Bedeutung, die mehr als 80.000 Stunden, die Mitarbeiter im Durchschnitt auf der Arbeit verbringen, so erfüllend wie möglich zu machen. “Dazu gehört es, die Arbeitsumgebung mitarbeiterorientiert zu gestalten, Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und das richtige Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter entfalten können.”
Jenny und ihr Team haben eine klare Vorstellung davon, wie sie sicherstellen können, dass sie wirklich leben, was sie predigen. “Als erstes ist es uns
wichtig, unseren Purpose zu verdeutlichen. Wir existieren, um Arbeit für jeden erfüllend zu machen. Das zweite Element ist, dass wir wirklich daran arbeiten, unseren Mitarbeitern zu helfen, sich zu entfalten und zu entwickeln - das ist auch der Kern unserer Mission”, erklärt Jenny. “Das dritte Element ist die konsequente Ausrichtung auf die Mitarbeiter. Das bedeutet, dass wir flexibel sind, wenn es darum geht, wie wir arbeiten, wann wir arbeiten und wo wir arbeiten. Wir haben uns bewusst für ein hybrides Setup entschieden, bei dem wir Menschen zusammenbringen und Gemeinschaften für die Zusammenarbeit schaffen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Mitarbeiter von überall aus arbeiten können.”
Aber New Work wirklich zu leben, war nicht immer einfach. Für Jenny persönlich war Hybrid Work bisher das komplexeste Unterfangen. Sie lächelt: “Komplett remote oder komplett im Büro – das ist einfach. Aber Hybrid richtig hinzubekommen…” Damit es gelingt, ist Jenny davon überzeugt, dass alle Beteiligten sich aufeinander abstimmen müssen, dass die Mitarbeiter die Möglichkeit haben müssen, sich ständig weiterzuentwickeln, und - nicht zuletzt - dass man dafür sorgen muss, dass das Umfeld für alle funktioniert. Aber auch wenn das nach einem einfachen Erfolgsrezept klingt, ist es das nicht wirklich: "Der schwierigste Teil ist das Ausbalancieren und Jonglieren dieser hybriden Struktur.” Und das hört nie wirklich auf.
Auch wenn das Funktionieren hybrider Strukturen für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellt, gibt es noch weitere Hürden zu überwinden. Einer der Hauptgründe, warum es so schwer ist, New Work zu leben, ist, dass es keinen klaren Projektleiter gibt. “Damit New Work funktioniert, braucht es gemeinsame Verantwortung”, erklärt Jenny. “Natürlich spielen Führung und das HR-Team dabei eine Schlüsselrolle. Aber darüber hinaus ist es eine Aufgabe, an der wir alle gemeinsam als Team arbeiten müssen.”
Der Aufbau des richtigen Teams kann Unternehmen auf den Weg zu außergewöhnlichem Wachstum bringen. Doch die Suche nach den richtigen Talenten wird immer schwieriger, da sich die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiter ständig weiterentwickeln. Heutzutage müssen sich die Unternehmen gegenüber möglichen Bewerbern ebenso gut verkaufen wie die Bewerber ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeiten gegenüber einem neuen potenziellen Arbeitgeber. Daher ist es schwer vorstellbar, dass ein Unternehmen seinen Mitarbeitern keine Zusatzleistungen wie Mitgliedschaften in Fitnessstudios, Zugang zu Apps für mentale Gesundheit oder Unternehmensanteile anbietet. Für viele Unternehmens ist das die beste – oder einzige – Möglichkeit, um sich von der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt abzuheben. Aber dieses Bild erzählt nicht die ganze Geschichte.
“Bei der Einstellung von Mitarbeitern gibt es natürlich gewisse Hygienefaktoren. Jeder möchte ein Gehalt verdienen, das ihm einen gewissen Lebensstil ermöglicht und ihm auf den heutigen Märkten Sicherheit gibt. Aber abgesehen davon glaube ich, dass die Menschen mehr und mehr nach einer guten Unternehmenskultur suchen. Meiner Erfahrung nach suchen sie nach einem Ort, an dem sie sich wirklich als Teil von etwas fühlen können, wo sie das Gefühl haben, dazuzugehören”, erklärt Claire, Head of People & Culture bei Leapsome.
Die Mitarbeiterorientierung, von der Claire spricht, ist das Herzstück von New Work. Letztlich geht es bei diesem Konzept darum, die Zukunft der Arbeit zu gestalten, und ohne die Berücksichtigung der Mitarbeiterbedürfnisse werden Unternehmen scheitern. Und diese Entwicklung hat bereits den Hiring-Prozess erreicht: “Es hängt natürlich vom Unternehmen ab. Einige bieten vielleicht mehr Sicherheit und Gehalt – und haben vielleicht einen gewissen Ruf, der ihnen bei der Suche nach Talenten immer noch hilft. Aber für alle anderen gilt: Wenn du nicht verstehst, worum es bei New Work geht, dann wird der Einstellungsprozess schwieriger”, sagt Claire. Dieser Meinung ist auch Jenny: “Wir alle konkurrieren heutzutage um die besten Talente, und ich denke, man kann New Work fast nicht mehr ignorieren, wenn man Millennials oder Digital Natives einstellt. Das ist also ein absolutes Muss ...”
Aber wie können sich Unternehmen erfolgreich anpassen? Für Claire gibt es eine einfache Antwort: Zuhören. “Höre dir genau an, welche Erwartungen potenzielle Mitarbeiter haben; höre dir an, wonach Kandidaten im Interview fragen und nehme dann entsprechende Anpassungen vor”. Bei Leapsome hat Claire mit ihrem Team ein System eingerichtet, mit dem sie nachverfolgen können, warum potenzielle Mitarbeiter ein Angebot annehmen oder ablehnen. Diese Erkenntnisse nutzt das Team, um seine Herangehensweise bei Bedarf anzupassen.
Einstellen ist natürlich nur ein Teil der Geschichte. Der andere ist die Mitarbeiterbindung. Das Beobachten und Dokumentieren der Mitarbeiterbedürfnisse hört nicht auf, sobald die richtigen Talente eingestellt sind. Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter dem Unternehmen erhalten bleiben, müssen Firmen in die Mitarbeiterzufriedenheit investieren. Doch damit tun sich einige noch immer schwer. Und eine weitere Entwicklung verschärft die ganze Situation zusätzlich: “Die Menschen haben ein stärkeres Gefühl dafür, wer sie als Person sind, es gibt viel mehr Selbstbewusstsein und Reflexion darüber, was ihnen wirklich wichtig ist. Und ich finde, das ist eine großartige Entwicklung”, sagt Claire. “Und ganz ehrlich: Wenn du eine wirkliche Beziehung zu deinen Mitarbeitern hast, dann ist es nicht allzu schwierig, sie glücklich zu machen.”
Aber wie den Überblick behalten? “Teil von Leapsomes Produkt sind Umfragen zum Mitarbeiterengagement und wir führen selbst jeden Monat solche Umfragen durch”, erklärt Jenny. “Dabei ermitteln wir einen Mitarbeiter-Net Promoter Score – wir fragen also im Grunde unsere Mitarbeiter, ob sie uns ihren Freunden oder jemand anderem empfehlen würden. Das ist eine Erfolgskennzahl, die uns erlaubt, zu messen, ob wir als Firma einen guten Job machen.”
Für Leapsome geht es aber um viel mehr als nur den Einfluss ihrer Maßnahmen zu messen. Es geht auch darum, qualitativen Input einzuholen. Der ständige Dialog mit den Mitarbeitern von Leapsome ist daher entscheidend für den Aufbau eines Arbeitsumfelds, das auf ihre Bedürfnisse eingeht. “Mithilfe des Feedbacks aller Mitarbeiter können wir weiterhin ein Umfeld schaffen, in dem sich jeder entfalten kann”, fasst Jenny zusammen.
Ende 2022 ist Leapsome in ein brandneues Büro gezogen. Das zweistöckige Großraumbüro in typischer Berliner Hinterhof-Manier ist ein Ort, an dem sich die Leapsome-Mitarbeiter konzentrieren und gleichzeitig zusammenarbeiten können. Und die Mitarbeiter fühlen sich sehr wohl - was ein direktes Ergebnis der ausgeklügelten Planung ist, die in das Projekt eingeflossen ist. “Für das neue Büro war es uns wichtig, dass es wirklich auf unsere Mitarbeiter zugeschnitten ist: Einige kommen ins Büro, um hier fokussiert zu arbeiten. Andere wiederum – und das ist der Normalfall – kommen für Workshops, Knowledge Session oder zum Zusammenarbeiten hierher. Ein entscheidender Faktor war daher für uns, dass verschiedene Teile des Büros die verschiedenen Anforderungen erfüllen”, kommentiert Jenny.
Im Zuge der Pandemie spielt ein weiterer Aspekt eine wichtige Rolle: “Für uns ist es von zentraler Bedeutung, dass das Büro auch ein Ort für soziale Kontakte ist. Genügend Bereiche zu haben, in denen sich die Leute einfach zusammensetzen und reden, einen Kaffee trinken oder über das Wochenende plaudern können ... das war für uns bei der Wahl des neuen Büros und seiner Gestaltung ebenfalls entscheidend.”
Um die Wünsche von allen Abteilungen bezüglich des neuen Büros einzusammeln, wurde ein Workshop organisiert – mit interessanten Erkenntnissen: “Das Lustige ist: Ich glaube, was sich die meisten gewünscht haben, war eine richtig gute Kaffeemaschine”, lacht Claire. “Aber ganz im Ernst: Für alle war es wichtig, dass das Büro jedem die Möglichkeit bietet, genau die Arbeitsumgebung zu finden, die er braucht. Wir mussten also Bereiche schaffen, in denen man sich einfach nur hinsetzen und unterhalten kann, entspannte Umgebungen zum Brainstorming und ruhige Orte, an denen man sich wirklich konzentrieren kann. Dafür haben wir Telefonboxen aufgestellt, die vor allem für virtuelle Meetings und Calls fantastisch sind. Unsere Hauptaufgabe bestand also darin, das richtige Gleichgewicht zu finden zwischen Bereichen, in denen man sich austauschen kann, und der Gestaltung von Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten. Auf diese Weise hat jeder den idealen Arbeitsplatz, um sich zu entfalten.”
Mitarbeiter, die sich entfalten können, sind nicht nur glücklicher – sie haben auch einen positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Motivierte Mitarbeiter sind produktiver, ihre Arbeitsabläufe werden effizienter, und eine hohe Motivation der Mitarbeiter trägt auch zur Steigerung der Gewinnspanne bei. “Die Anforderungen an einen Arbeitgeber sind heute sehr hoch, und natürlich müssen Arbeitgeber verstärkt darauf achten, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Menschen gern arbeiten”, betont Jenny. “Gleichzeitig geht es um mehr als das – denn man tut es nicht nur, damit sich die Mitarbeiter wohl fühlen. Wenn man es schafft, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das von einem klaren Ziel, Alignment und klaren Verantwortungen getragen wird, dann ist das ein großer Gewinn für die Mitarbeiter und das Unternehmen insgesamt.”
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